Schützen
60 Jahre Schießgruppe des SK Vorbrück
Samstag, der 3. November 1951:
Im Gasthaus Niedersachen treffen sich
28 Schützen des Schützenkorps Vorbrück.
Der 1. Vorsitzende eröffnet die
Versammlung um 20:30 Uhr.
Kurze Zeit später stellt er unter Punkt 2 der
Tagesordnung folgende Frage an die Versammlung:
"Wollen wir bei uns eine
Schießgruppe aufstellen? Wie ist eure Meinung?"
Die Versammlung stimmt ab
und beschließt einstimmig die Aufstellung einer Schießgruppe.
Die Schießgruppe des SK Vorbrück ist geboren.
Nachzulesen im Protokoll der Versammlung vom 03. November 1951 !
Das erste Jahrzent
Wie der Mensch kommt auch die Schießgruppe nackt zur Welt. Es fehlt
zunächst an allem, was für uns heute selbstverständlich ist.
Trotzdem
treffen sich 10 Schützen zum ersten Schießabend im Gasthaus Niedersachsen.
Geschossen wird mit den Knicklaufgewehren des ersten gewählten Schießwartes
Waldemar Bode und des Schützenbruders Wilhelm Röber.
Heute kaum noch
vorstellbar, wurde so eifrig trainiert.
In der Generalversammlung am
19.01.1952 erhält Waldemar Bode Unterstützung. Heinz Huke wird zum
stellvertretenden Schießwart gewählt.
Die Versammlung am 03. Mai 1952
bezeugt der Schießgruppe wachsende Bedeutung.
Der Vorsitzende mahnt bei
den Schützen intensiveres Training an um gegen andere Vereine bestehen zu
können.
Es wird über KK-Schießen debattiert, dieses muss aus Platz- und
Geldmangel zunächst zurückgestellt werden. Man einigt sich darauf, dass die
Schießgruppe weiterhin jeden Freitag mit dem Luftgewehr schießt.
Um den
Schützen ein Anreiz zu geben, wird auf Antrag Friedrich Höfers das
ausschießen einer Schützenschnur beschlossen.
Der Schießwart stellt die
Frage nach einer neuen Waffe. Da dem Korps die finanziellen Mittel fehlten
wird eine Spendenliste herumgegeben, auf der eifrig gezeichnet wird.
Mit
Hilfe der Spenden konnte das erste Gewehr, ein 10-schüssiges Mehrladegewehr
für Rundkugeln angeschafft werden.
So gestärkt, traten die Vorbrücker
Schützen zu ihrem ersten Wettkampf beim Jubiläumsschießen des SV Honerdingen
an und belegten hinter dem SV Fallingbostel den zweiten Platz.
Bis 1953
mussten alle geschossenen Ergebnisse mit dem bloßen Auge ausgewertet werden.
So auch die Ergebnisse beim Königsschießen, das, nach Wiederbeginn 1949,
wieder durchgeführt wurde.
Die ersten Könige nach dem Wiederbeginn waren die Schützenbrüder:
Walter Tesch - 1949
Heinz Huke
- 1959
Henry Söder - 1951
William Bode - 1952
Heinrich Schultze
- 1953
Im Jahre 1954 erhielt die Schießgruppe als eine der ersten im
Kreis Fallingbostel eine Teilermaschine. Der König des Jahres 1954 - Henry
Beismann - brauchte sich also nicht mehr auf die Augen des Schießwartes zu
verlassen.
1955 wurde dem Schützenkorps Vorbrück gestattet, auf dem
Bundesbahnschießstand "Am Schwarzen Winkel" neben den Bahngleisen zu
schießen.
Von da an, und an dieser Tradition hat sich bis heute nichts
geändert, wurden die Könige mit dem KK-Gewehr ausgeschossen.
Werner
Bösche führt als König 1955 dieses Tradition an.
Ihm folgten in den
Jahren 1956 bis 1961 die Schützenbrüder:
Friedrich Höfer, Heinrich
Klocke, Hermann Lucke, Friedrich Homann, Willi Hogrefe und Wilhelm Hartung.
1954 fanden sich 7 Damen zusammen, um sich ebenfalls dem Schießsport zu
widmen.
Die Damen der ersten Stunde waren:
Ellie Wesolowskie
Louise Wiechers
Gertrud Cohrs
Alma Körner
Gisela Brandt - heute Müller
Marga Seipelt - heute Gehn
und Martha Gatz
Laut Satzung konnten Damen jedoch keine Mitglieder werden. So bildeten
diese Schützinnen quasi die erste Damenschießgruppe. Dennoch stellten sich
schon bald die ersten Erfolge ein. Dokumentarisch belegen lassen sich heute
neben Schießauszeichnungen und Meisterschaftsabzeichen des Deutschen
Schützenbundes die Kreismeisterschaft Luftgewehr 1956 für die
Schützenschwester Gisela Brandt in der Einzelwertung sowie die
Kreismeisterschaft der Damenmannschaft. Gisela Brandt und Marga Seipelt
brachten esmit ihren Schießleistungen bis zur Teilnahme an den
Landesmeisterschaften.
Die Schießgruppe des SK Vorbrück hatte bis zum
Einzug in das neue Schützenhaus im Jahre 1981 viele Hürden zu nehmen.
Begonnen wurde mit dem Schießbetrieb im Gasthaus Niedersachsen.
1954
musste man wegen Schwierigkeiten mit dem Wirt in die Küche am Tierhof
übersiedeln.
Nachdem 1955 im Gasthaus Niedersachsen mit der Familie Kopp
ein neuer Wirt einzog, konnte auch die Schießgruppe wieder dorthin zurück.
In diesem Jahr wurden dort, mit Klops, Rothkohl und Kartoffeln zum Preis von
2,00 DM, der erste Schießgruppenball gefeiert.
1961 - 10 Jahre
Schießgruppe - ein großer Reinfall !!! Trotz Einladungen nahmen nur 36
Personen teil. Dennoch, die 6-Mann Kapelle musste den Anwesenden wohl
ordentlich eingeheizt haben, man hielt bis morgens um 4 Uhr durch.
Das zweite und dritte Jahrzent
1963 musste die Schießgruppe in das Bahnhofshotel des Schützenbruders
Sabrautzki übersiedeln. Dort wurde zunächst jeden Freitag in den beiden
Clubzimmern geschossen.
1967 wechselte man im Hause von den Clubzimmern
zum Eiskeller.
Die Schützendamen waren schon früh recht erfolgreich.
1972 formierten sie sich unter Leitung von Heinrich Drechsler erneut zu
einer Schießgruppe und wurden, nach Satzungsänderung, ab 1977 Mitglieder des
Schützenkorps Vorbrück.
Leiterin der Damenschießgruppe ist seit 1974
ununterbrochen Erika Walpert. Die Damenschießgruppe erreichte schnell eine
stattliche Anzahl von Mitgliedern und ist heute mit 32 Schützinnen der
zahlenmässig stärkste Teil der Schießgruppe.
1981 konnte die
Schießgruppe in das neue Schützenhaus einziehen.
Nach 30 Jahren
Provisorium in wechselnden Räumlichkeiten stehen jetzt 10 Luftgewehrstände
und 3 KK-Stände zur Verfügung.
Das vierte und fünfte Jahrzent
Im neuen Schützenhaus behütet und durch die Damen verstärkt, wächst die
Schießgruppe in den 80er Jahren zu vorher unerreichter Größe. Mehr als
50 Schützen und Schützenschwestern engagieren sich im Schießsport.
Der
Nachwuchs, die Jugenschießgruppe, umfaßte weitere 22 Mitglieder, eine Zahl,
von der wir heute leider nur träumen können.
Ende der 80er Jahre
werden die Luftgewehrstände mit neuen Zuganlagen augerüstet.
Neue
Luftgewehre werden angeschafft, so dass das Pokal- und Werbeschießen
anlässlich des 40jährigen Jubiläums 1991 groß aufgezogen werden konnte
.
Das Jubiläum selbst wurde während des Schießgruppenballs gewürdigt, an dem
auch schon Vertreter der Schützengilde Gernrode teilnahmen.
Um sich
auch in Zukunft den Wettbewerb mit anderen Vereinen stellen zu können, wurde
der KK-Stand 2017 renoviert und mit elektronischer Anlage ausgestattet.
Resumè
Die Schießgruppe des SK Vorbrück kann auf erfolgreiche 60 Jahre
zurückblicken.
Verantwortungsbewusst geleitet durch die jeweiligen
Schießwarte hat sie alle Probleme gemeistert.
Es ist angemessen, die
Schützen einmal zu benennen, die bereit waren, diese interessante aber nicht
einfache Aufgabe zu übernehmen.
1951 - 1954 Waldemar Bode
1954 - 1967 Friedrich Höfer
1967 - 1969 Heinz Masemann
1969 - 1977 Walter Homann
1977 - 1980 Edwin Rolof
1980 -
1985 Gerhard Cohrs
1985 - 1991 Hans-Joachim Heller
1991 -
1999 Egon Handke
1999 - 2008 Wolfdietrich Hoffmann
2008 -
2019 Thomas Hartje
2019 - Heute Bianca Grewe
Die sportlichen Erfolge der
Walsrode Schützen können sich sehen lassen:
Hubert Glienke war
1986 Landesschützenkönig.
Walter Homann und Dereck Hiscoks erlangten die
Würde des Kreiskönigs.
Hermann Tydecks, Egon Handke und Manfred Drechsler
die des Kreisalterskönigs.
Lotti Wiechmann die der Kreiskönigin.
Von den 29 Vorbrückern, die nach dem Kriege Bürgerkönige der Stadt
Walsrode waren, sind 17 Mitglieder der Schießgruppe.
4 von ihnen
schafften es gar zweimal die Würde zu erlangen:
Walter Homann, Bernd
Hoffmann und Hans-Joachim Heller und, als der Jüngste, mit 20 und nochmal
mit 23 Jahren Rene Hartje.
Die zahlreichen Erfolge bei Kreis- und
Bezirksmeisterschaften aufzuzählen, würde den Rahmen dieser Ausführungen
sprengen.
Genannt werden müssen aber die herausragenden Leistungen
bei den Landesmeisterschaften jeweils die 1. Plätze:
1990 und 1991
Luftgewehr Damen-Altersklasse durch Ilse v. Einem.
1990 und 2015
Luftgewehr Damen-Altersklasse durch die Mannschaft - Ilse v. Einem, Erika
Walpert und Irma Höper.
2000
KK-liegend Altersklasse durch Gerhard Westermann.
2015
mit der freien Pistole Schützenklasse durch Rene Hartje.
2015
mit der Pekussions Pistole Seniorenklasse durch Klaus-Dieter Dierks.
2017
mit der LP-Auflage Seniorinnen 0 durdch Cornelia Hartje.
Neben dem Umgang mit Gewehr und Pistole legten die Mitglieder der
Schießgruppe schon immer Wert auf "außersportliche" Veranstaltungen, um die
Zusammengehörigkeit zu fördern.
Alljährlich wurde ein Schießgruppenball
gefeiert, zumindest früher, denn in den letzten Jahren musste er Mangels
Masse ausfallen.
Wandertage mit anschließendem Grünkohl- oder
Spargelessen wurden durchgeführt. Auch Radtouren, bei den Damen sehr
beliebt, wurden veranstaltet. Natürlich auch mit abschließendem Essen.
Luftpistolenmannschaft - 2014 aufgestiegen in die Bezirksliga