Spielmannszug / Fanfarenzug
Aus Erzählungen weiß man, dass 1923 zum erstenmal Spielleute, die auch im Schützenkorps ausgebildet wurden, beim Schützenfest in der Vorbrück mitwirkten. Heinrich (Heini) Müller war zu dieser Zeit Ausbilder im Spielmannszug. Anfangs wurde nach Gehör gespielt und später wurden Grifftabellen erstellt, nach denen die Spielleute musizierten. Das Üben fand hauptsächlich im Sommer statt, in der Sandkuhle am Hellteich, in der Backstube von Bäckermeister Pröhl, ab 1929 dann im Tierhof. Der Spielmannszug hatte eine Stärke von ca. 10 Schützen. Trommler: R. Sebastian, W. Müller, Flötisten: E. Ahlden, H. Borchert, H. Müller, H. Klocke.
Heinrich Klocke konnte anlässlich einer Jubiläumsfeier am 07. August 
	1983, als letzter lebender Spielmann der ersten Stunde in einem würdigen 
	Rahmen, umgeben von etwa 1000 Spielleuten geehrt werden.
 Im Jahr 
	1930 ist ein 17 - jähriger blonder Mann in den Spielmannszug eingetreten. 50 
	Jahre später, 1980, konnte dieser blonde Mann, Arnold Sommer, sein 50 
	jähriges Jubiläum als aktiver Spielmann feiern. 
	
	Ab 1949 wurde nach dem 2. Weltkrieg in der Vorbrück das Schützenfest wieder 
	gefeiert. Neben den oben genannten altgedienten Spielleuten kamen jetzt neue 
	junge Spielleute dazu: W. Träger, Kamphausen, H. Bortels. Stabführer war zu 
	dieser Zeit Heini Müller. Ein Unvergesslicher dieser Zeit war Oskar 
	Kabitschke. Die große Trommel und Oskar, das war schon ein Begriff. Bis 1968 
	war er dabei und auch zuständig für die Kasse. Die übernahm dann 1969 Alfred 
	Bortels. 
	
	Ab 1953 kam es durch den intensiven Einsatz von E. Kölschbach zu einer 
	steilen Aufwärtsentwicklung im Spielmannszug. 
	
	Angefangen von der Anwerbung der Jugendlichen bis zur konsequenten 
	Ausbildung (2x die Woche), ließ der Erfolg nicht lange auf sich warten. 
	
	1955 waren ein Stammspiel- und ein Jugendspielmannszug einsatzbereit, 
	Gesamtstärke 55 Mann, SZ Führer E. Kölschbach, Vertreter H. Bortels, 
	Stabführer Jugend-SZ P. Klanke. Der Spielmannszug wurde außerdem mit 
	Fanfaren und Hörnern ausgestattet. Große Auftritte, die unvergessen sind, 
	folgten.
1955 großer Wettstreit für Spielmannszüge in der Stadthalle Hannover - 
	ein zweiter und dritter Platz. 
1956 in Hannover - Auftritt beim 
	Blumenkorso 
1958 in Düshorn - 2. Platz der Spielmannszüge Auch der 
	"Große Zapfenstreich" wurde in diesen Jahren vom SZ mit namhaften Kapellen 
	mehrfach aufgeführt. 
Nach dem plötzlichen Tod von Erich Kölschbach 1961, wurde die Stabführung 
	bis 1963 von A. Precht und ab 1963 von K.-H. Borchert übernommen. Bis 1968 
	wurden auch unter dieser Leitung sehr gute Leistungen erbracht.  
	Besondere Höhepunkte: Zwei Schallplattenaufnahmen 1967 unter der Leitung des 
	Komponisten Erich Ostermann. 
Und dann kam wieder einmal die Wende. 
	Im Januar 1972 wurde der Grundstein für den Jugend Spielmannszug (mit 
	Mädchen ;-) !!!!) gelegt. Außerdem wurde das Spielen der Instrumente über 
	eine musiktheoretische Grundausbildung, nur noch vom Blatt und nach Noten 
	erlernt.  
A. Sommer war 1. SZ Leiter, Karl Kolberg (der Jubiläumskönig 
	von 1981) war mit großem ausbilderischen Ehrgeiz dabei und somit wurde für 
	ein paar Mädchen und Jungen das Schützenfest 1972 zu einem großen Erlebnis.
	
Bis 1976-77 war ein ständiges Anwachsen der Mitglieder zu verzeichnen.  
	Von 1973-1977 wurden an der Bundesmusikschule in Bad Gandersheim 110 
	Lehrgänge belegt! 1983 hat H. Bortels nach 30 Jahren aktiver Arbeit die 
	Leitung des SZ abgegeben. Sein Nachfolger wurde Dieter Walpuski. 
Der Fanfarenzug wurde im August 1974 von 11 Aktiven des ehemaligen 
	Stammspielmannszuges gegründet. Spaß an der Fanfarenmusik und Pflege der 
	Kameradschaft untereinander, prägen den Zug bis in die Gegenwart hinein. 
	
Die Besetzung der Instrumente hat sich von der Gründung bis heute 
	ständig verändert. Anfangs wurde nur mit Landsknechtstrommeln und 
	Kavalleriefanfaren gespielt, später kamen Ventilfanfaren, Sousaphon, Fürst 
	Pless Hörner und Parforce Hörner sowie die große Überschlagtrommel hinzu.
	
Heute spielt der FZ mit Ventilfanfaren, Trompeten, Posaunen, Saxophon, 
	Fürst Pless Hörnern, Parforce Hörnern, große Überschlagtrommel, kleine 
	Trommel, Timp Tom sowie Rhythmusinstrumenten.  Der Einsatz dieser 
	Instrumente erlaubt traditionelle Fanfaren- Marschmusik, auch moderne Musik 
	und Potpourris.
Der Spielmannszug und Fanfarenzug haben sich zusammengeschlossen: Leiter Musikzug = Jürgen Brüggemann. Stabführer ist Andreas Müller